Linda Hollkott
Arbeiten
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Kasten ll, 2013
unfixiertes Fotogramm, Holz
Kasten Edition
Kasten, 2016
Edition von 20
22,3 x 28,2 cm
unfixiertes Fotogramm, Holz
Display, 2017
175 x 66 cm Holz, Lack
Installationsansicht Claussen-Simon-Stiftung, Hamburg, 2017
Kasten, 2013
unfixiertes Fotogramm, Holz
Interaktive Installation
Der Betrachter wird angehalten, das Türchen zu öffnen und findet dahinter ein unfxiertes Fotopapier mit folgendem Text: „Bei diesem Fotopapier handelt es sich um ein lichtempfindliches Fotogramm. Jedes Mal wenn der Deckel geöffnet und der Text gelesen wird, verblasst dieser und verschwindet schließlich vollkommen“. Wie geht der Rezipient mit dem Wissen um, dass durch seine Handlung der Text unlesbar und somit das Kunstwerk unergründlich wird? Vielleicht verspürt er Schuldgefühle, welche eine Auseinandersetzung mit dem immateriell gewordenen Kunstwerk noch verstärken. Hätte der Betrachter anders handeln können oder musste er seiner Neugierde nachgehen, um das Kunstwerk überhaupt existent zu machen? Durch diese fragile Beziehung von Werden und Vergehen wird die Einmaligkeit des Augenblicks und seine Vergänglichkeit zum essentiellen Thema dieser Arbeit.
Kasten ll
Metall Sockel, 2012
Metall, unfixiertes Fotogramm
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Ein rostiger Stahl-Quader dient als Sockel für ein unfixiertes Fotogramm. Der Sockel präsentiert jedoch nicht nur das lichtempfindliche Fotogramm, sondern verbirgt es in seinem Innern, schützt es so vor dem Verblassen durch das Sonnenlicht und wird selbst wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Dies wird dem Betrachter jedoch erst beim Öffnen des Deckels bewusst, wenn er den abgelichteten Text auf dem Fotogramm lesen kann:
Sockel
Kasten, 2011
unfixiertes Fotogramm, Holz, Countdownzähler
Interaktive Installation
Bei der Arbeit Kaste handelt es sich um eine interaktive Installation. Der Betrachter wird darauf hingewiesen, dass er die Tür öffnen darf und sich ein lichtempfindliches Fotogramm ansehen kann, welches eine Existenzdauer von etwa sechzig Minuten hat. Nach Ablauf dieser Zeit verschwindet das auf dem Fotopapier zu sehende (Ab)bild und das Papier wird monochrom. Ein integrierter Countdownzähler startet beim öffnen der Tür. Sobald die Tür wieder geschlossen ist, stoppt auch der Countdown.
Kasten
Videoloop, 10:07 min, 2010
Schatten
In einem großen Rechteck angeordnet, hängen mehrere beigefarbene Fotopapiere an einer Wand, von einem Lichtkegel beleuchtet. Eine junge, fast mädchenhafte Frau tritt in das Sichtfeld der Kamera und bleibt vor der Wand stehen. Ihr Schatten fällt auf das Fotopapier. Mit dem Rücken zum Betrachter verweilt sie etwa sechs Minuten unbewegt an dieser Stelle. Nach dem Verstreichen dieser Zeit, tritt sie zur Seite hin wieder aus dem Kamerabild. Ihr Schatten aber verbleibt als zarter, weißer Umriss auf den mittlerweile blaugrau gewordenen Fotopapieren zurück. Im Verlauf der folgenden Minuten verblasst, oder besser dunkelt, der helle Schatten nach, bis der Schattenabdruck fast unmerklich, aber stetig verschwunden ist. Dann beginnt das Video erneut.
unfixierte Fotogramme, 2011-2012
Unter Fotogramm (auch Luminografie) versteht man die direkte Belichtung von lichtempfindlichen Materialien wie Film oder Fotopapier. Im Gegensatz zur Fotografie wird dabei keine Kamera benutzt. Wird ein Objekt direkt auf das Fotopapier gelegt, wird diese Stelle nicht belichtet und bleibt somit weiß. Der Schatten des Objektes verfärbt sich durch das im Schatten enthaltene Licht leicht. Wo Licht ungehindert aufs Papier trifft, dunkelt es am schnellsten ab.
Bei dieser Wandarbeit wurden die Fotogramme nicht fixiert und so tritt ihre »versteckte Farbigkeit« zu Tage. Das Papier, welches eigentlich für Schwarzweißfotografie benutzt wird, entfaltet hier eine Farbigkeit, welche von Blau, Rosa, Lila, bis Braun reicht. Die Reproduzierbarkeit, die ein Foto konstituiert, wird im Fotogramm zunichte gemacht. Ähnlich der Produktionssituation in der Malerei entsteht das Bild durch die Hand des Künstlers und nicht wie beim Foto durch das Auge (Ausschnittauswahl) und den Fotoapparat. Allerdings spielt das Licht, wie beim Foto auch, eine zentrale Rolle bei der Entstehung eines Fotogramms. Das Fotogramm besitzt die Eigenschaft die Dinge, oder vielmehr ihren Abdruck und Schatten direkt auf dem Papier abzubilden. Das Objekt und der Träger sind beim Fotogramm im unmittelbarem Kontakt miteinander, so das es gleichsam Medium und Gegenstand der Rezeption ist. Durch das nicht fixieren der Schatten auf dem Fotopapier, verblasst dieser unter Einfluss von Licht. Diese kurz bemessene Existenz des Bildes, visualisiert die vergehende Zeit und kann als Motiv von Vergänglichkeit gedeutet werden. Der helle Schatten, der von einem Objekt unmittelbar auf das Papier geworfen wurde, erzählt dagegen von der Einmaligkeit des Moments seiner Entstehung.
Fotogramme
Kerze
Kurz vor dem Ersticken der Flamme hebt sich die Glocke und das Licht der Kerze flammt wieder auf. Die Glasglocke fährt nun wieder hoch und der Vorgang wiederholt sich erneut.
Langsam verbraucht die Kerze den Sauerstoff und Kohlendioxid entsteht im Innenraum der Glasglocke. Sichtbar, aber ganz langsam, wird die Flamme immer kleiner und schwächer.
Von einem leisen Motorensurren begleitet, sinkt langsam eine Glas- glocke auf einen Sockel nieder, auf dem eine Kerze brennt. Kaum hat sie sich auf dem Sockel abgesetzt, stoppt der Motor.
Kerze, 2013
Kerze, Glasglocke, Holz, Elektronik
Kinetische Installation
Installationsansicht HfbK Hamburg , 2015
Tau, Kerze, Magnete, Kasten ll
Tau
Magnete, 2015
Elektromagnete, Elektronik
Kinetische Installation
Die langsamen Pendelschwingungen der kinetischen Installation zerschneiden den Raum und bilden dabei eine imaginäre Grenze. Ein leises, gleichmäßiges Klicken, gefolgt von einem Surren ist zu hören. Die Magnete schwingen dreimal hin und her, dann ziehen sie sich im richtigen Moment an und prallen aneinander. Sie halten sich einen Moment lang fest, dann schwindet die Anziehungskraft. Wieder schwingen sie dreimal, bei ihrer erneuten Berührung entstehen Funken. Dieses mal trudeln sie und pendeln sich schließlich wieder ein. Ein Zyklus von sich überlagernden Schwingungen – mechanischen und elektromagnetischen. Unvorhersehbar leuchten Funken zwischen den beiden Magneten auf, mal mehr, mal weniger, mal gar nicht.
Magnete
Personenleitsystem
Ein Personenleitsystem, bestehend aus zwei Abgrenzungsständer und einer schwarzen, massiven Kordel dazwischen. Ein Signaletiksystem, welches in unserer kulturellen Prägung Orientierung verheißt. Es ist aber auch eine Grenze, eine Abgrenzung, eine Absperrung mit einem exklusiven Charakter. Was genau abgesperrt oder wer ein-, aus- oder abgegrenzt wird und von was, bleibt offen. Eine Grenze die mental zunächst undurchdringbar wirkt, sich dann aber durchaus als überwindbar präsentiert. Denn die Kordel schwingt hin und wieder und regt die Fantasie des Betrachters an, sich eine eigene Chronologie der Geschehnisse auszumalen. Auf spielerische Weise thematisiert diese Arbeit den ephemeren und illusionären Charakter von Grenzen.
Personenleitsystem, 2017 Metal, Kordel, Elektronik Kinetische Installation
Projekt mit Reto Buser
Tau bildet sich auf der Innenseite einer Fensterscheibe. Dann löst er sich auf – und bildet sich wieder, zyklisch, pulsierend.
In dieser subtilen Raumintervention verhindert eine einzelne, angelaufene Scheibe eines Kassettenfensters dem aufmerksamen Betrachter den Ausblick, lenkt dafür seine Aufmerksamkeit auf das Entstehen und Vergehen des aus Tau bestehenden, einmaligen Bildes.
Installationsansicht Phoenix-Hallen Hamburg, 2014
Glas,Stahlrahmen,Wasser, Elektronik
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